Mit Dosisleistungs-Messgeräten näherten die Feuerwehr-Einsatzkräfte sich bei der Übung vorsichtig dem Isotopenarbeitsgerät.
Mit Dosisleistungs-Messgeräten näherten die Feuerwehr-Einsatzkräfte sich bei der Übung vorsichtig dem Isotopenarbeitsgerät.

Ein halbes Dutzend Feuerwehrfahrzeuge auf dem Hof. Einsatzkräfte in Schutzanzügen, die mit piependen Geräten hantieren. Manche davon wirken, als habe sie jemand von einem Science-Fiction-Filmset ausgeliehen: Hier eine seltsame Lanze. Da Geräte, die aussehen wie eine Kreuzung aus Bügeleisen, Käsereibe, Handstaubsauger und Phaser. Dazwischen Männer und Frauen, die konzentriert messen, eine Dekontaminations-Dusche aufbauen, Geräte prüfen. Was war da denn los?

Was nach einem Großeinsatz aussieht, war zum Glück keiner. Sondern ein Praxistag: Rund zwanzig Feuerwehrleute aus ganz Ostfriesland waren bei uns zu Gast – im Rahmen eines zweiwöchigen Lehrgangs zum sicheren Umgang mit ABC-Gefahrstoffen, also atomaren, biologischen und chemischen Substanzen.

Sicherheit ist Teamsache

Weil uns bei tbd Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz besonders am Herzen liegen, gab unser Prüflaborleiter Lars Hebbeln den Einsatzkräften Einblicke in Strahlenschutz und erklärte unsere Arbeitsweisen in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung.

Unsere Fachleute prüfen Schweißnähte in Rohrnetzen und Stahlkonstruktionen unter anderem mithilfe von Gammastrahlen. Die dabei eingesetzten Isotopen-Geräte sind hochsicher. Lars Hebbeln sagt: „Wir haben gezeigt, wie die Geräte funktionieren und wie man eine Quelle im Strahlenhalter mit einer Tiegelzange sichern kann – und zugleich, dass von unseren gut gesicherten Arbeitsgeräten keine nennenswerte Gefahr ausgeht. Trotzdem kann natürlich etwas Unvorhergesehenes passieren – ein Unfall, ein Brand, ein Notfall. Dann ist es entscheidend, dass die Einsatzkräfte wissen, wie sie sich und andere schützen. Deshalb unterstützen wir sie gern bei der Ausbildung.“

Unser Prüflabor-Leiter Lars Hebbeln erklärte den Teilnehmenden die Arbeit der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung - und was beim Strahlenschutz zu beachten ist.
Unser Prüflabor-Leiter Lars Hebbeln erklärte den Teilnehmenden die Arbeit der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung – und was beim Strahlenschutz zu beachten ist.

Mit eigenem Gerät im Praxistest

Die Feuerwehren in Ostfriesland bilden ihre Gefahrgutzüge seit einiger Zeit dezentral weiter – praxisnah, im Miteinander. Um so die Ausbildungskapazitäten zu vergrößern und mehr Einsatzkräfte weiterbilden zu können. Zum zweiten Mal fand ein solcher Praxistag bei uns statt. Konkret waren Einsatzkräfte des Gefahrgutzuges der Kreisfeuerwehr Leer, der Gefahrgutgruppe der Feuerwehr Emden, des bei der Feuerwehr Osterhusen stationierten ABC-Zugs für den Landkreis Aurich, der Gefahrguteinheit der Feuerwehr Wiesmoor sowie der Feuerwehr Sandhorst, wo der Gerätewagen des Gefahrgutzugs des Landkreises Aurich untergebracht ist.

Ziel war es, den Teilnehmenden den sicheren und korrekten Umgang mit ihren eigenen Messgeräten zu zeigen: von Dosisleistungsmessgeräten über Kontaminationsmonitore, die direkt an Oberflächen eingesetzt werden, bis den lanzen-ähnlichen Geräten, deren Sensoren an einer Teleskopstange radioaktive Strahlung aus bis zu vier Metern Entfernung erfassen.

Dabei ging es nicht nur ums Messen, sondern auch darum, Abläufe zu trainieren, Bewusstsein zu schaffen – und im Ernstfall sicher, schnell und souverän zu handeln.

Wenn der Ernstfall geübt wird

Das Szenario der abschließenden Übung war ähnlich mit dem einer Groß-Übung, bei der wir im Frühjahr mit einem ABC-Lehrgang der Feuerwehr in Wilhelmshaven kooperiert haben. Unser von hohen, besonders dichten Betonquadern umstellter und von dicken Bleitoren abgeschirmter „Prüfplatz für den gelegentlichen Umgang“ bot dabei die Kulisse. Ein Werkstoffprüfer hatte – rein fiktiv – bei einer Testprüfung ein kleines Rohrsegment untersucht, als sich die Strahlenquelle mit Isotopenhalter aus der sogenannten Fernbedienung löste und „verschwand“. Der Mitarbeiter entfernte sich vorsorglich, die Feuerwehr musste die Quelle finden und sichern.

Ein solches Ereignis ist im echten Betrieb extrem unwahrscheinlich: Alle Geräte werden regelmäßig geprüft, alle Mitarbeitenden sind zertifiziert – und die Quellen sind technisch so gesichert, dass sie sich praktisch nicht selbstständig machen können.

Tolles Feedback der Teilnehmenden

„Wir sind wirklich dankbar, unter so realistischen Bedingungen üben zu können“, sagt Sirke Siebens, Zugführer des Gefahrgutzugs im Kreis Leer und einer der Ausbilder. „Normalerweise ist der Lehrgang bei atomaren Gefahren eher theoretisch – hier konnten wir endlich praktisch erleben, wie man mit Strahlenquellen sicher umgeht.“

Und dass Situationen damit – mit der richtigen Ausbildung und dem Wissen um die Sicherheitslinien – gut beherrschbar sind.

Dank an die Einsatzkräfte

Wir freuen uns über dieses Vertrauen und über den Besuch der Einsatzkräfte. Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz gehören zu den tragenden Säulen unseres Handelns – und das verbindet uns mit den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren.

Ihr ehrenamtlicher Einsatz, um Leben, Werte und Umwelt zu schützen, verdient größten Respekt. Viele unserer Kolleginnen und Kollegen engagieren sich selbst in Feuerwehren. Wenn sie gebraucht werden, stellen wir sie als Partner der Feuerwehr kostenlos frei.

Danke an alle Einsatzkräfte und Ausbilder für ihren Besuch – und an alle Feuerwehrleute für ihr Engagement. Ihr Einsatz schützt uns alle.

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