Zusammenwachsen und zusammen wachsen: Gemeinsam sind wir stärker. Mit eben diesem Ziel ist das Bündnis „Powerhouse Nord“ angetreten – um im Schulterschluss möglichst vieler Partner die Zukunftschancen der Region zwischen Ems und Elbe zu verbessern. Als Kernregion für die Energiewende und Herz des Wandels. Warum wir diese Initiative gern unterstützen, haben wir kürzlich schon einmal ausführlich erklärt.
Um sich enger zu vernetzen und Ideen im Miteinander weitere Schritte voranzubringen, sind jetzt auf dem ersten „Powerhouse-Nord-Kongress“ rund 270 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven zusammengekommen. Um inhaltliche Impulse zu bekommen, um mitzugestalten, um zu diskutieren.
Auch wir von tbd waren dabei. Und weil wir nicht nur beruflich die Netze des modernen Lebens instand halten und modernisieren, sondern auch überzeugt sind, dass gerade gute Netzwerke und gutes Miteinander helfen, Dinge voranzubringen, bringen wir uns konkret ein: Künftig stellen wir unsere tbd-Akademie für Netzwerktreffen zur Verfügung, auf dass Weiterentwicklung in unseren Räumen stattfinden kann. Zudem bieten wir möglichen Partnern auch Ausbildungskooperationen an. Auf dass auf verschiedenen Ebenen noch enger zusammen wachsen kann, was hilft, zusammen zu wachsen. Eben darum ging es auch bei der Veranstaltung selbst, bei der die Teilnehmer zahlreiche Impulsvorträge hören und sich in Diskussionsforen einbringen konnten, sich aber auch an diversen Messeständen untereinander informieren konnten, um mehr voneinander zu erfahren.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sagte in einem Grußwort: „Ich finde die Idee, große Netzwerke zu knüpfen rund um das Voranbringen alternativer Energien wirklich überzeugend.“ Die Ems-Elbe-Region sei „der ganz große Akteur der Energiewende“, und jetzt komme es darauf an, „sich unter einander so gut wie möglich zu vernetzen, um möglichst viel Potenzial zu uns nach Niedersachsen zu holen“.
Schon jetzt wird in Niedersachsen und vor seiner Küste mehr Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt als innerhalb des Landes verbraucht wird. „Aber wir wollen mehr. Wir wollen, dass auch einen Großteil der Wertschöpfung nach Niedersachsen locken. Der Anfang ist verheißungsvoll, es gibt Investitionsprojekte mit Milliardenvolumen, die im Entstehen oder in der Planung sind. Der Infrastrukturwandel startet bei uns im Nordwesten.“ Nun gelte es, gemeinsam voranzugehen, um die Wende erfolgreich zu gestalten – damit künftig unter anderem auch Windkraftanlagen nicht mehr abgeregelt werden müssen, weil Netze überlastet sind.
So groß die Potenziale im Nordwesten sind, die „Boomregion des 21. Jahrhunderts“ zu werden, wie die „Powerhouse Nord“-Co-Vorsitzende Tanja-Vera Asmussen es nennt: Es bleibe noch einiges zu tun, und da helfe ein bestmöglicher Zusammenhalt zwischen Ems und Elbe natürlich. Sein Kabinettskollege Olaf Lies schwärmte: „Hier gibt es nicht nur eine Idee, die man der Region erklärt, hier gibt es eine Region, die diese Ideen entwickelt und voranbringt.“ Aber: „Was wir uns vorgenommen haben, müssen wir uns hart erarbeiten, und wir stehen in einem intensiven Wettbewerb mit weiteren Regionen.“
Niedersachsen habe eine große Verantwortung fürs Energienetz der Zukunft: „Ohne Niedersachsen als Tor zur Welt und Tor zur Energie wird das, was wir uns in Deutschland als Klimaziele vorgestellt und als Herausforderung aus der Energiewende vorgenommen haben, nicht gelingen“, sagte er. Er legte auch umfassend dar, welche Chance der Zusammenhalt in der Region auch bieten kann, die Potenziale zu heben, wenn der Nordwesten etwa als eine Pilotregion im Net-Zero Industry Act (NZIA) zum Zuge kommen könnte, mit dem die EU die Produktionskapazitäten für saubere Technologien in Europa deutlich steigern und die Abhängigkeit von nicht-europäischen Technologien verringern möchte. Die Bewerbung darum ist in Vorbereitung.
In zahlreichen weiteren Vorträgen wurden Chancen und Potenziale der Region aufgezeigt – sei es ein Start-up-Leuchtturmprojekt, über das Gründer mit innovativen Ideen mit der Wirtschaft und Investoren zusammengebracht werden sollen, um den Nordwesten voranzubringen. Sei es aber auch über Netzwerken, um neue Perspektiven für die Fachkräfte-Gewinnung und die wirtschaftliche Entwicklung zu erarbeiten und die Bevölkerung mitzunehmen.
tbd-Geschäftsführer Uwe Jahnke betonte dabei, dass es dabei auch um einen gemeinsamen „Compliance-Kodex“ gehen sollte, damit Wettbewerber in diesem Zusammenschluss sich Fachkräfte nicht untereinander abwerben und man sich auf Einhaltung guter Arbeitsbedingungen verständige. Und er warb dafür, dass die Partner im Netzwerk gemeinsam dafür eintreten, dass bürokratische Hürden gesenkt werden, wenn es darum geht, motivierten Menschen aus anderen Ländern zu ermöglichen, hier zu arbeiten.