
Das war komplexe Präzisionsarbeit im Dienste von Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz – schon ein wenig her, aber zu spannend, um es nicht zu berichten: In einem großen Tanklager in Brandenburg hat das Team unseres Projektbüros in Bernau bei Berlin die Schachtgerinne für die Regenwasser-Systeme optimiert, um eine bessere hydraulische Leistungsfähigkeit der Kanalstrecke zu gewährleisten.
Wasser sucht sich seinen Weg. Aber am besten ist es, wenn dieser Weg optimal vorbereitet ist – besonders im Kanalnetz. Denn dort, tief unter der Oberfläche, entscheidet die hydraulische Leistungsfähigkeit darüber, ob Abwasser zuverlässig, schnell und sicher abgeleitet wird – oder ob es zu Rückstau, Ablagerungen oder sogar Schäden kommt.

Ziel: Dass alles noch besser im (Ab-)Fluss ist
Ein Schachtgerinne ist der tiefste Punkt eines Schachts – dort, wo sich das Wasser sammelt, von Rohr zu Rohr weiterfließt und wo sich bei schlechtem Zustand oder ungünstiger Bauformen oder Fließwinkel schnell Probleme entwickeln können: Strömungsverluste, Rückstau, Ablagerungen, erhöhte Spülintervalle, im schlimmsten Fall Schäden am Rohrsystem.
Ein optimiertes Gerinne verbessert die hydraulische Leistung spürbar. Das Wasser fließt schneller ab, Ablagerungen werden minimiert, der Kanal reinigt sich zu einem gewissen Grad selbst. Rückstaurisiken sinken. Gleichzeitig erhöht sich die Lebensdauer der Infrastruktur deutlich – und das System ist besser gewappnet für Belastungsspitzen etwa bei Starkregen.

Hohe Umweltschutz-Anforderungen
Dies hat bei einem Tanklager natürlich insbesondere aus Umweltschutzgründen noch eine spezielle Relevanz: Denn dort, wo Benzin, Diesel oder andere Kraftstoffe gelagert und umgeschlagen werden, muss auch dem Regenwasser besondere Beachtung und Behandlung gewidmet werden – es muss entsprechend mit höchster Sorgfalt behandelt werden, bevor es in die Umwelt gelangt.
Der Grund: Selbst wenn keine sichtbaren Lecks vorhanden sind, können sich über die Zeit Rückstände von Kohlenwasserstoffen – also Kraftstoffspuren – auf den Oberflächen ablagern: auf Asphalt, Beton, Verladestellen, Tankfeldern, Fahrwegen. Wenn es dann regnet, werden diese Rückstände gelöst, abgeschwemmt und gelangen in das Entwässerungssystem. Damit wird aus Regenwasser ein Gemisch, das nicht einfach in einen Vorfluter oder die Kanalisation eingeleitet werden darf. Das abgeleitete Wasser muss aus sehr gutem Grund die gesetzlichen Grenzwerte unterschreiten und darf keine Gefahr für Gewässer oder Grundwasser darstellen.

Die unsichtbare Gefahr: Kohlenwasserstoffe im Wasser
Denn diese Kohlenwasserstoffe – das können Benzol, Toluol, Xylol oder auch schwerer abbaubare langkettige Verbindungen sein – stellen eine erhebliche Gefahr für Boden, Grundwasser und Oberflächengewässer dar. Bereits kleinste Mengen können weitreichende ökologische Schäden verursachen, insbesondere in sensiblen Gewässerökosystemen. Deshalb unterliegen Tanklagerflächen besonders strengen Umweltauflagen, etwa gemäß § 62 Wasserhaushaltsgesetz (WHG), der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) sowie den technischen Regeln für wassergefährdende Stoffe (TRwS 785, TRwS 779).
3D-Segment als innovative Lösung
Um genau dafür die bestmögliche Lösung zu schaffen, haben wir bei diesem Tanklager im Auftrag der Betreibergesellschaft vor einigen Jahren bereits ein neu konzipiertes, groß dimensioniertes Abwasser-Kanalsystem mit mehrstufigen Aufbereitungsanlagen zum Abscheiden von Kraftstoffrückständen, Vorentlastungs- und Rückhalte-Systemen sowie Beprobungs-Einrichtungen Systemen installiert. Und dieses nun noch weiter verbessert – was im laufenden Betrieb und unter hohem Zeitdruck entsprechend herausfordernd war.
Für die bestmögliche Lösung haben wir hier auf ein individuell gefertigtes, 3D-gedrucktes Schachtgerinne-Segment gesetzt, das die konventionelle händische Gerinneformung mit Schalung und Spachtel ersetzt hat. Gefertigt aus hochfestem, chemikalienbeständigem Kunststoff. Schneller einzubauen, präzise im Gefälle, langlebig. Das haben unsere Kollegen exakt in den Schacht eingesetzt und die Hohlräume mit speziellem, schnell härtendem Beton vergossen, damit alles perfekt sitzt und dauerhaft hält – und sich auch beim Einbau keine Ablagerungen bilden, die das Strömungsverhalten verändern könnten.
Die gute Nachricht: Alles hat perfekt gepasst – und das ist ein guter Grund, dem gesamten Team einmal mehr Danke zu sagen: Für präzise Perfektion mit Herzblut und Verstand – auch unter großem zeitlichem Druck. Für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz.
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