
Seit einigen Monaten macht sich Angelina Best einmal wöchentlich von Oldenburg, wo sie Wirtschaftsingenieurwissenschaften für Geoinformation studiert, auf zur tbd-Zentrale nach Friedeburg. Die 20-Jährige hat hier als Werkstudentin erworbenes Hochschulwissen in der Praxis angewendet und miterlebt, wie es wirkt, und unseren „Gas-Detektiven“ quasi gesagt, wo es langgeht. Wie das?
Damit unsere „Gas-Detektive“ auf unserem neuen Quad oder innerorts zu Fuß akribisch mögliche Schadstellen in unterirdischen Leitungen aufspüren können, brauchen sie nicht nur hochmoderne Messtechnik. Genauso wichtig ist ein hoch präzises digitales, satellitengestütztes und interaktives Planwerk.

Exakt unterwegs dank der richtigen Daten
Schließlich müssen die Gasspürer zu jedem Zeitpunkt wissen, wo die Leitungen unter der Erde verlaufen – auch durch Vorgärten bis zu den Hausanschlüssen. Um exakt über den Leitungen zu „schnüffeln“ – und um zudem ganz exakt dokumentieren zu können, welche Routen sie bereits überprüft haben und wo sich mögliche Leckagen befinden. Damit die danach schnellstmöglich von den Versorgern repariert werden können.
Das funktioniert über ein sogenanntes Geografisches Informationssystem, kurz: GIS. Es nimmt eine geografische Oberfläche, eine digitale Karte, und verknüpft sie mit wichtigen Informationen, die man sonst nur mühsam in zig zusätzlichen Dokumenten finden würde. In unserem Fall sind darin etwa die geografischen Karten mit den Netzplan-Daten der Betreiber verbunden, in deren Auftrag unsere „Gas-Detektive“ auf Lecksuche gehen.

„Diesen Praxisbezug zu haben, macht Spaß und ist schön.“
Ein GIS ist dabei kein statisches Archiv, sondern ein lebendes interaktives System: Darin sind über den Trassenverlauf diverse weitere Infos verfügbar, zum Beispiel sind auch sämtliche Hausanschlüsse und der Leitungsverlauf dorthin eingezeichnet, und die „Gas-Detektive“ dokumentieren darin nicht nur den exakten Verlauf ihrer Überprüfungen in Raum und Zeit, sondern können darin ebenso die Unbedenklichkeit festhalten wie mögliche Lecks oder auch Mängel, wenn etwa der Hausanschluss überbaut worden ist. Und sollten Lecks lokalisiert werden, können aus dem System heraus direkt Schadenskizzen erstellt werden, mit deren Hilfe die Versorger die Schadstellen schnell finden und reparieren lassen können.
Angelina hat die GIS-Software gefüttert, mit denen unsere Gasspürer auf Lecksuche sind mit allen nötigen Informationen. Sie hat die mitunter in unterschiedlichen Formaten bereitgestellten entsprechenden Daten der Auftraggeber eingepflegt. „Wir haben uns auch im Studium intensiv mit dem Thema befasst. Aber durch meinen Job als Werkstudentin ist es nochmal was ganz Anderes – indem ich das Ganze sinnvoll anwenden und erleben kann, wie es in der Praxis eingesetzt wird. Auf diese Weise vertiefe ich meine Kenntnisse im Umgang damit, die sonst vielleicht langsam wieder etwas in Vergessenheit geraten wären. Und diesen Praxisbezug zu haben, macht Spaß und ist schön. So kann ich erleben, was ich im Studium gelernt habe – und merke, wie viel Sinn es ergibt.“

Fasziniert von Zusammenhängen
Für Geografie und die „Vermessung der Welt“ hat sich die 20-jährige Auricherin schon vor ihrem Abitur zu begeistern begonnen. „Ich reise gern, mich faszinieren andere Kulturen, aber auch die Zusammenhänge auf der Welt.“ Dies insbesondere, wenn es um wirtschaftliche, kulturelle und zwischenmenschliche Verbindungen und Unterschiede geht. Auch da ist zentral, wie verschiedenste Faktoren miteinander verknüpft zusammenhängen und zusammenwirken. Der Wissenshunger wuchs und mündete im Abitur in der absoluten Bestnote im Erdkunde-Leistungskurs – und folglich in der Entscheidung, diese Begeisterung fachlich im Studium zu vertiefen.
„Mir war klar, dass ich unbedingt etwas in der Richtung machen möchte – aber nicht die Klassiker: Lehramt oder Humangeografie.“ Nach einigen Recherchen fiel die Wahl auf das bundesweit einzigartige Studienangebot der Jade-Hochschule in Oldenburg, die Wirtschaftsinformatik mit Geoinformationen verknüpft – während sie selbst nun als Werkstudentin bei uns wiederum Geodaten mit weiteren wichtigen Informationen verknüpft.
Und das wird sie auf neue Weise auch künftig bei uns tun. Auch bei den nächsten Aufgaben geht es darum, Wissen schlau und anwenderfreundlich zu verknüpfen, und auch da – wir sind uns sicher – wird Angelina uns wertvoll unterstützen und weitere Praxiserfahrungen sammeln, die ihren Horizont fürs Studium erweitern.