Achtung, Abzocke droht!  

Heute möchten wir warnen. Denn aktuell versuchen Unbekannte, die sich als Werbeagentur ausgeben, mit fingierten Anzeigen Unternehmen, die sich am „Ausbildungsatlas“ der Wachstumsregion Ems-Achse beteiligt haben, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen um Tausende Euro zu bringen.  Als Trittbrettfahrer.

Im Vorfeld der Neuauflage des “Ausbildungsatlas”, den die BVB-Verlagsgesellschaft in Zusammenarbeit mit der Ems-Achse herausbringt, haben die mutmaßlichen Betrüger auch bei uns ihr Glück versucht – mit dem Ziel, uns unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu Unterschriften zu bringen, die uns knapp 5000 Euro hätte kosten können. Wie kann so etwas ablaufen? Eine Rekonstruktion. 

Der seltsame Anruf kommt mitten am Vormittag. Eine Frau, die zumindest diesmal noch Weber heißen will, ist in der Leitung. 

„Guten Tag, Weber von der Werbeagentur, die den Ausbildungsatlas für die Kreise Aurich und Wittmund der Wachstumsregion Ems-Achse betreut. Ihre Personalverantwortliche ist nicht zu sprechen? Schade! Mit der arbeiten wir ja schon seit Jahren vertrauensvoll und eng zusammen.  Wir haben nämlich ein ganz dringendes Anliegen: Wir betreiben gerade Stammdatenpflege der Kunden und wollten deshalb sichergehen, dass bei Ihnen – Sie sind ja auch dabei – noch alles auf dem korrekten Stand ist. Vielleicht ist bei Ihnen ja auch noch ein Ausbildungsberuf hinzugekommen. Vielleicht wünschen Sie ein neues Bild. Das Ganze erscheint auch online, ihre Anzeige läuft ja noch, aber gerade da soll ja auch alles so aktuell wie möglich sein. Ich bräuchte diese Daten und ihre Änderungswünsche noch heute samt Unterschrift bestätigt.“ 

Tatsächlich sind wir von tbd  im Ausbildungsatlas der Ems-Achse für die Kreise Aurich und Wittmund vertreten. Und der zuständige Vertriebsmitarbeiter des Verlags hatte uns nur einen Werktag zuvor kontaktiert und unser Interesse erfragt, bei der nächsten Auflage dabei zu sein. Anders als die Frau am Telefon hatte er aber gesagt, dass keine Eile bis zur Übersendung einer neuen Anzeige geboten sei.  

Das beißt sich mit der Aussage der Frau, die Weber heißen möchte. Die agiert freundlich, etwas hektisch, durchaus geschickt, spiegelt langjähriges Miteinander vor. Wir bitten um eine Mail, um uns einmal genauer ansehen zu können, worum genau es geht und was wir da denn bestätigen sollen. Diese Mail kommt auch wenig später:  

Im Anhang findet sich ein Bilddokument, in das tatsächlich unsere echte Anzeige aus dem vorherigen Ausbildungsatlas eingebunden ist. Wer das Ganze flüchtig betrachtet, könnte das Dokument für echt halten.

Unsere Anzeige selbst sah so aus:

Doch bei genauem Betrachten des Kleingedruckten tauchen rasch Zweifel auf. Ddie Mail selbst enthält keine Kontaktdaten, keine Signatur. Auch die E-Mail-Adresse wirkt nicht zwingend seriös. Der vorsichtshalber gescannte Anhang enthält keine versteckten Skripte, keine Schadsoftware. Aber: Das Dokument gibt vor, von einer scheinbar in London ansässigen Firma zu kommen. Nicht vom in Nordhorn sitzenden BVB-Verlag? 
 
Mehr noch: Im rechten oberen Feld des Dokuments steht „Anzeigenauftrag“. Doch keine Anzeige im „Ausbildungsatlas”, um den es im Telefonat angeblich ging, sondern in einem nur vierseitigen „Bürgerinfo-Folder Gesundheit“ im Format DIN A 6. Der würde laut Kleingedrucktem im Umkreis von 30 Kilometern um einen nicht näher benannten Ort in drei Ausgaben binnen eines Jahres mit einer Auflage von je 2000 Stück verteilt werden. An bis zu fünf von uns zu benennenden Verteilstellen, die aber nicht zur Auslage verpflichtet wären. Im Abstand von zwei bis drei Monaten.

Gesamtpreis pro Einzel-Anzeige: 1394 Euro, da eine Unterschrift aber für drei Ausgaben verpflichten würde: 4182 Euro – zuzüglich Mehrwertsteuer. Damit wären es 4976,58 Euro.

Im Unterschriftenfeld haben die Urheber des Machwerks dann auch noch einmal festgehalten: „Mit meiner Unterschrift bestätige ich, den Vertrag gelesen und verstanden zu haben. Mir ist bewusst, dass ich hiermit einen verbindlichen Auftrag erteile und im Zweifelsfall persönlich hafte.“  

Gelesen haben wir. Wir versuchen, die Frau, die sich Weber genannt hat, zurückzurufen. Kein Anschluss mehr unter dieser Rufnummer in Berlin. Abgetaucht. Der Versuch, die vermeintliche Firma zu googeln, scheitert ebenfalls. Wir reagieren nicht auf die Mail, kontaktieren stattdessen direkt den Verlag und die Wachstumsregion Ems-Achse, weisen auf den Umstand hin. 

Der Verlag reagiert prompt, teilt allen Kunden der Ausbildungs-Atlanten mit: „Wie uns zwischenzeitlich bekannt gemacht wurde, treten Mitarbeiter anderer Verlage in eigener Initiative direkt und telefonisch an Gewerbetreibende heran und nutzen dabei in ungerechtfertigter Weise Anzeigen aus dem Ausbildungsatlas mit der Absicht der Täuschung. So erhalten Unternehmen, die zuvor ein Inserat in einer unserer Publikationen geschaltet haben, einen vermeintlichen Korrekturabzug in Form einer Kopie ihrer Anzeige – mit der Bitte um Freigabe. Hierbei handelt es sich aber um ein verstecktes Vertragsangebot eines „Trittbrettfahrers“. Unterschreibt der Kunde, erteilt er dem unseriösen Verlag einen Anzeigenauftrag.  

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass derartige Verlage nicht in unserem Auftrag und Namen tätig sind. Ebenfalls bestätigen wir, dass wir Anzeigen oder Daten unserer Kunden nicht an Dritte weitergeben!“ 

Am nächsten Vormittag klingelt wieder das Telefon. Am anderen Ende eine Frau „von der Werbeagentur“, die klingt wie die Frau tags zuvor. Auch ihr Akzent ist gleich. Doch meldet sie sich mit einem neuen Nachnnamen. Zumindest anfangs. Wo denn der Korrekturabzug bleibe, möchte sie wissen.  „Es eilt jetzt wirklich!“ 

„Seltsam, gestern hießen Sie doch noch anders! Und erstaunlich, dass Ihre Stimme exakt gleich klingt.“ 

Die Frau beteuert, das sei ihre Kollegin gewesen, ehe sie kurz später noch im selben Gespräch behauptet, einen noch anderen Nachnamen zu haben. Auf die Frage, wieso die vermeintliche Agentur sich aber an uns gewandt habe mit Verweis auf den Ausbildungsatlas, direkt danach uns aber stattdessen einen Anzeigenauftrag für einen Gesundheitsflyer für knapp 5000 Euro schickt, legt die Frau sofort auf. Wir hätten ihre Nummer der Polizei weitergeben können. Doch die ist Momente später nicht mehr erreichbar.  

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